Einkommensrunde der LänderBerufliche Bildung ist ein Standortfaktor
Lehrkräfte an Berufsschulen haben am 17. Dezember 2025 in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Niedersachsen für gerechte Einkommen demonstriert.
Die Gewerkschaften verlangen für die Angestellten im öffentlichen Dienst eine Einkommenssteigerung von 7 Prozent, mindestens jedoch 300 Euro. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) blockiert, statt von Beginn an ernsthaft zu verhandeln. Kolleginnen und Kollegen aus der beruflichen Bildung engagierten sich an mehr als 40 Standorten mit Mahnwachen und aktiven Mittagspausen für Bewegung in den Tarifverhandlungen und frische Perspektiven für den Standortfaktor berufliche Bildung.
Lehrkräfte stärken, um Fachkräfte zu bekommen
„Sieben Prozent sind notwendig, um den öffentlichen Dienst und die Schulen handlungsfähig zu halten“, erklärte Andreas Hilgenberg, stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundesverbands der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB). Hilgenberg forderte zudem, das zu erreichende Tarifergebnis vollständig und zeitgleich auf Besoldung und Versorgung zu übertragen.
„Wir Berufsschullehrerinnen und -lehrer bilden die Fachkräfte aus, die unser Land dringend braucht, und gerade wir fehlen! Ohne uns gibt es keine Meisterinnen und Meister, keine Techniker, kein Handwerk, keine Industrie, keine Verwaltung und keine Digitalisierung. Wer Fachkräfte will, muss zuerst die Lehrkräfte stärken – mit attraktiven Arbeitsbedingungen und fairer Eingruppierung. Mit EG 9a gewinnen wir keine Meister. Wir verlieren sie“, sagte Michaela Brune-Jeschke, Ansprechpartnerin für Tarifbeschäftigte und in Gleichstellungsfragen im Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen.
Hintergrund: Von den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Es sind noch zwei weitere Verhandlungsrunden für den 15./16. Januar sowie den 11.-13. Februar 2026 vereinbart.


