Warnstreik und Kundgebung in NeunkirchenÖffentlicher Dienst: Wertschätzung geht anders!
Mehr als 150 Beschäftigte des Landesamtes für Straßenbau in Neunkirchen (Saarland) haben gegen die Blockadehaltung der Arbeitgebenden demonstriert.
„In Deutschland gibt es Straßenmeistereien, in denen Beschäftigte sowohl nach TVöD als auch nach TV-L bezahlt werden. Es ist durch nichts zu rechtfertigen und auch nicht vermittelbar, dass die Kolleginnen und Kollegen, die im Saarland angestellt sind, schlechtere Konditionen hinnehmen müssen, als beispielsweise Kommunalbeschäftigte. Wir fordern gleiches Geld für gleiche Arbeit!“, sagte Sascha Alles, Landesvorsitzender des dbb saar, am 17. Dezember 2025. „Ein Ergebnis unterhalb des TVöD gefährdet nicht nur die Attraktivität des Saarlandes als Arbeitgeber, sondern wirkt sich auch auf die Beschäftigten aus. Die Folge wären höhere Fluktuation, längere Einarbeitungszeiten und Frust beim Bestandspersonal. Deshalb setzen wir uns klar für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, für eine faire tarifliche Entlohnung im öffentlichen Dienst und für eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses im TV-L auf die Beamtenschaft und den Versorgungsbereich ein.“
Thomas Kriebs-Zimmermann von der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten (VDStra.) betonte: „Die Bundesregierung schüttet viele Milliarden für den Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur aus. Auch das Saarland wird hiervon profitieren. Die Umsetzung funktioniert aber nur mit gut ausgebildetem Fachpersonal, welches nicht mit Kleingeld abgespeist werden darf!“
Hintergrund: Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten der Länder unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 7 Prozent, mindestens um 300 Euro monatlich sowie eine Erhöhung der Azubi-/Studierenden/ Praktikantinnen/Praktikanten-Entgelte um 200 Euro. Von den Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind etwa 3,5 Millionen Beschäftigte betroffen: Direkt ca. 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen), indirekt ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger. Die kommenden zwei Verhandlungsrunden sind für den 15./16. Januar sowie den 11.-13. Februar 2026 vereinbart.


